OPC (oligomere Procyanidine) - Traubenkernextrakt
OPC oder oligomere Procyanidine aus dem Traubenkernextrakt sind antioxidative Substanzen, die in der Forschung im Zusammenhang mit kardiovaskulärer Gesundheit, Krebs, Diabetes und Zellprotektion erforscht wurden. Leider sind die meisten Studien in Zellkulturen oder Tiermodellen durchgeführt worden, so dass eine bedeutsame Wirksamkeit im Menschen nicht ausreichend belegt ist.
Zusammenfassung
OPC wurde vom französischen Forscher Masquelier entdeckt und vermarktet. OPC bestehen aus mehreren aneinandergereihten Catechinen. Catechine sind antioxidative, natürliche Substanzen (Polyphenole). Wenn zwei, drei, vier oder mehr Catechin-Moleküle zusammengefügt vorliegen, spricht man von oligomeren Procyanidinen (OPC) oder Proanthocyanidinen. OPC ist also eine Kette aus einigen wenigen, miteinander verbundenen antioxidativen Molekülen. OPC kommt in der Natur in diversen Pflanzen vor, insbesondere aber im Traubenkernextrakt und der französischen Meereskiefer (Pycnogenol®). Der Begriff Vitamin P1 für Procyanidine bei der Bewerbung von OPC Produkten ist irreführend, weil er eine essentielle Notwendigkeit von OPC für den normalen Stoffwechsel vorgibt.
Kardiovaskuläre OPC Forschung
OPC wird häufig im Zusammenhang mit einer positiven Wirkung auf die Blutfettwerte und Blutdrucknormalisierung beworben. Eine deutliche Wirksamkeit wurde jedoch durch 2 Meta-Analysen von 10 doppelblind, placebokontrollierte klinischen Studien nicht bestätigt. Laut diesen Zusammenfassungen der Forschungsergebnisse führte OPC lediglich zu einer minimalen Senkung des systolischen Blutdrucks um ungefähr -1,5 mmHg. Es muss jedoch an dieser Stelle betont werden, dass nahezu die Hälfte der Studienteilnehmer gesunde Personen waren. Nahm man lediglich die Werte von Teilnehmern mit Stoffwechselerkrankungen und Übergewicht in Betracht, so fiel die blutdrucksenkende Wirkung höher aus, zwischen 4-5 mmHg. Die Cholesterin Werte wurden durch OPC nicht verändert.
In einer randomisierten, placebokontrollierten Studie mit knapp 300 Teilnehmern, reduzierte die Einnahme von OPC die Gefäßablagerungen und die Verdickung der Halsschlagader zu denen die behandelten Teilnehmer neigten. Eine Studie reicht jedoch nicht aus um die Wirksamkeit im Menschen zu belegen.
Krebsforschung und OPC
Einige humane Beobachtungsstudien sahen ein geringeres Aufkommen von Darmkrebs und hochgradigem Prostatakrebs, wenn die Teilnehmer eine procyanidinreiche Ernährung zu sich nahmen. Eine weitere Studie sah keinen Zusammenhang mit dem Darmkrebsrisiko. OPC ist leider ein Wirkstoff, der sehr schlecht absorbiert und schnell verstoffwechselt wird, daher könnte es die meiste Wirkung wahrscheinlich noch im Darm entfalten. Es besteht keine ausreichende Forschung an Menschen um eine klare Wirksamkeit von OPC bei der Krebsvorbeugung zu belegen.
In Laborstudien an Mäusen verringerte OPC das Metastasierungspotential von Brustkrebszellen, das Wachstum von Prostatakrebs und die Entstehung des schwarzen Hautkrebs (Melanom), indem es die Schäden durch das UV-B Licht verringerte und die Entstehung von toxischen, erbgutschädigenden Substanzen (Lipidperoxiden) herabsetzte. Leider sind diese Ergebnisse ohne klinische Untersuchungen bei weitem nicht auf den Menschen übertragbar, OPC wird daher lediglich von nicht wissenschaftlich fundierten Büchern und Webseiten als „Krebskiller“ bezeichnet.
Stoffwechsel und Diabetesforschung
OPC, nicht jedoch seine Einzelbausteine, die Catechine, scheint Gene für die Fettfreisetzung aus Fettzellen anzuregen und jene für die Fettspeicherung zu hemmen. Die Forschung stammt jedoch nur aus Laboren und Tiermodellen, ohne einen Wirksamkeitsnachweis für den Menschen.
Ähnlich verhält es sich mit der Erforschung von OPC Auswirkungen auf die Blutzuckerregulation. Versuche in Tiermodellen zeigen eine leichte insulinähnliche Wirkung des OPC, als auch eine gesteigerte Produktion des Glucose Transporters GLUT-4, der Zucker vom Blutkreislauf in die Zellen befördert. Procyanidine regen die Produktion des Darmbotenstoffs GLP-1 an, dieser wirkt protektiv auf die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse (ß-Zellen). Aufgrund dieser Eigenschaften ist OPC interessant für die Forschung, humane Studien existieren jedoch nicht, so dass eine positive Wirkung nicht belegt ist.
Antioxidative und weitere Eigenschaften
Versuche an Zellkulturen (in vitro) legen nahe, dass OPC aus dem Traubenkernextrakt ein effizienterer Antioxidant ist als Vitamin E, Vitamin C und ß-Carotin. Es ist jedoch schwächer als Astaxanthin oder das Schlafhormon Melatonin. Einige wenige klinische Studien zeigen, dass OPC genauso gut oder besser freie Radikale abfängt wie die Rotwein Substanz Resveratrol und dass eine Dosis über 3 Stunden das antioxidative Potential im Blut der Probanden anhebt, wobei eine 600 mg Dosis über mehrere Wochen die Konzentration des entgiftenden, körpereigenen Antioxidants Glutathion um 30% anhob. Mehrere und umfangreichere klinische Studien fehlen leider.
In einer kleineren Studie konnten Forscher eine beschleunigte Wundheilung durch eine 2% OPC-Creme feststellen, ähnliche Ergebnisse wurden im Tiermodell erzielt.
Frauen, die an einer Schwellung der Beine durch zu langes Sitzen litten, konnten sowohl mit einer einmaligen 400 mg OPC Dosis oder einer geringeren 100 mg Dosis über 2 Wochen leicht den Schwellungen entgegenwirken. Die Studie war leider relativ klein und wenig aussagekräftig.
In einer klinischen, doppelblind, placebokontrollierten Untersuchung nahmen Frauen vor, in oder nach der Menopause 100 mg/Tag oder 200 mg/Tag oligomere Proanthocyanidine 8 Wochen lang ein und erfuhren eine Linderung der Hitzewallungen und Angstzuständen, jedoch nicht eine Besserung der depressiven Verstimmung.
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Absorption
OPC wird nur schwach vom Körper absorbiert und nach der Absorption stark verstoffwechselt und zu Catechinen und anderen Substanzen abgebaut, was wahrscheinlich ein Hauptgrund ist, wieso Erfolge in Tiermodellen nicht auf den Menschen übertragen werden konnten. OPC ist ein sicherer Wirkstoff.
OPC Wirksamkeit beim Menschen: Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sieht für OPC bisher in keinem Fall eine gesundheitlich oder physiologisch relevante Wirksamkeit bei gesunden oder kranken Menschen als ausreichend durch klinische Forschung belegt an.
Einnahme
Dosierung/Einnahme | 200-400 mg täglich, OPC kommt natürlich in vielen Pflanzen vor, Kakao, Äpfel, Erdbeeren |
Kombinieren mit | Grundsätzlich mit vielen verschiedenen Supplementen kombinierbar, Vitamin C, Astaxanthin, Omega-3 Fettsäuren, L-Carnitin, Krill Öl |
Nicht einnehmen mit | - |
Nebenwirkungen | OPC ist laut Toxizitätsstudien bis zu einer Dosis von 15 mg/kg Körpergewicht (ungefähr 800-1000 mg täglich) definitiv ein sicheres Supplement |
Vorsicht | - |
Produktwahl | Manche Traubenkernextrakt-Produkte enthalten keine standardisierte OPC-Konzentration. Vielmehr ein Gemisch aus verschiedenen Proanthocyanidinen, wobei OPC nur einen Bruchteil davon ausmacht. Der ORAC-Wert (antioxidative Stärke) ist dabei kein verlässlicher Bezugspunkt. |
Dem Extrakt aus Traubenkernen, auch bekannt als OPC (oligomere Procyanidine) werden anekdotisch viele Eigenschaften zugeschrieben. Die meisten davon sind leider nicht in umfangreichen klinischen Studien getestet worden.
Wirkstoffe aus dem Traubenkernextrakt (Procyanidine)
Die wichtigsten Wirkstoffe aus dem Traubenkernextrakt sind also Verbindungen bestehend aus aneinandergefügten, antioxidativen Polyphenolen, den Catechinen, welche neben der antioxidativen auch andere Wirkungsweisen aufweisen.
Neben dem (+)-Catechin aus den Traubenkernen existieren chemisch verwandte Catechine, die zusammen mit dem (+)-Catechin im Gemüse, in verschiedenen Obstsorten und im grünen Tee als Epigallocatechin-3-gallat (EGCG) vor. Das EGCG gilt auch als das für die medizinische Forschung wirksamste Catechin, es kommt jedoch im OPC aus dem Kerntraubenextrakt nicht vor. Im Durchschnitt nehmen Menschen in Deutschland am Tag ungefähr 200 mg Procyanidine ein (3).
Werbeseiten bezeichnen OPC gerne als das sogenannte „Vitamin P1“. Vitamin P1 ist ein weitgefächerter Oberbergriff für zahlreiche pflanzliche Wirkstoffe (Flavone, Isoflavonoide und Neoflavonoide), die für diverse gesundheitsfördernde Wirkungsweisen von Gemüse, Obst und anderen Pflanzen sein sollen. Der Begriff Vitamin ist dabei irreführend, denn Vitamine sind essentielle Stoffe, die vom Körper in der Regel nicht ausreichend synthetisiert werden können, jedoch unersetzlich sind für eine korrekte Funktionsweise. Durch den Begriff Vitamin P1 wird daher unseriös suggeriert, es würde sich bei den oligomeren Procyanidinen um für das Überleben essentielle Substanzen handeln, dem ist jedoch nicht so.
OPC und die kardiovaskuläre Gesundheit
Obwohl klinische Studien mit OPC relativ rar sind, so wurden die meisten im Zusammenhang mit Herzkreislauferkrankungen durchgeführt. Insgesamt zwei Meta-Analysen, also Zusammenfassungen und Auswertungen von mehreren klinischen Studien wurden zu dieser Thematik veröffentlicht.
Eine Meta-Analyse aus dem Jahr 2011 analysierte insgesamt 9 klinische Studien (390 Patienten) mit OPC und fand eine leichte Senkung des systolischen Blutdrucks um -1,54 mmHg, jedoch keine Auswirkung auf den diastolischen Blutdruck durch die Einnahme von OPC. Die Herzfrequenz sank durch die Behandlung um -1,42 Schläge pro Minute. Obwohl häufig dafür beworben, erzielte die Einnahme von oligomeren Procyanidinen weder eine Senkung des Gesamtcholesterins, noch wirkte sich der Traubenkernextrakt positiv auf die LDL- oder HDL-Cholesterinwerte oder die Triglyzeride aus. Das C-reaktive Protein ist ein Maß für Entzündungen im Körper und kann für die Einschätzung des kardiovaskulären Risikos genutzt werden. Auch diesen Wert beeinflusste OPC laut der Meta-Analyse nicht (4).
Die zweite Meta-Analyse aus dem Jahr 2015 betrachtete 10 doppelblind, placebokontrollierte klinische Studien, die eine blutdrucksenkende Wirkung des OPC untersuchten. Weitere 14 klinische Studien nahmen die Autoren aus der Betrachtung heraus, weil sie qualitative Mängel aufwiesen. Sie errechneten eine Senkung des systolischen Blutdrucks um -1,48 mmHg, also ähnlich der älteren Meta-Analyse. Mehr als die Hälfte der Studien wurde mit gesunden Teilnehmern durchgeführt. Bei diesen könnte das OPC theoretisch weniger wirksam sein. Die Autoren sahen nämlich bei Patienten mit dem Metabolischen Syndrom (Fettleibigkeit, Bluthochdruck etc.) eine bessere Wirksamkeit und bei Probanden, die eine OPC Dosis unterhalb von 700 mg/Tag zu sich nahmen, weniger ist also hier auch mehr (5). Eine Blutdrucksenkung um 4 bis 5 mmHg kann ein Risiko für Herzkreislauferkrankungen um 8-20% senken, so dass die fast unbedeutende Reduktion des Blutdrucks durch OPC dennoch eine leichte gesundheitliche Auswirkung haben kann. Ein Ersatz für Medikamente und eine Therapie, sowie eine Ernährungsumstellung (DASH Diät, Mediterrane Ernährung) ist OPC jedoch sicherlich nicht, auch wenn es unseriöser Weise gerne behauptet wird.
Laborstudien zeigen, dass Polyphenole aus Trauben die Freisetzung vom gefäßerweiternden Botenstoff Stickstoffoxid (NO) in Zellen von menschlichen Blutgefäßen auslösen (6). Auch in Studien in Tiermodellen rufen diese Polyphenole eine Entspannung von Blutgefäßen hervor, die in einer Blutdrucksenkung resultiert (7).
OPC als diätetische Begleitung bei Arterienverkalkung
OPC wurde in einer randomisierten, placebokontrollierten Studie mit knapp 300 Teilnehmern getestet, die an Ablagerungen (Arteriosklerose) oder Verdickungen der Halsschlagader litten. Diese krankhaften Veränderungen können das Risiko für Schlaganfälle deutlich erhöhen. Die Teilnehmer nahmen täglich 200 mg OPC oder ein Placebo ein und wurden über 2 Jahre begleitet. Die Verdickung der Halsschlagader nahm in 6 Monaten um -4,2%, nach 12 Monaten um -4,9% und nach zwei Jahren um -5,8% ab. Die Ablagerungen innerhalb der Schlagader nahmen durchschnittlich um -10,9%, -24,1% und um -33,1% nach zwei Jahren ab. Bei den Teilnehmern, die nur das Placebo bekamen, blieb die Verkalkung der Schlagader bestehen oder verschlechterte sich noch weiter mit der Zeit. Die Einnahme der oligomeren Proanthocyanidine verringerte das Auftreten von transitorischen ischämischen Attacken (TIA), also von Durchblutungsstörungen mit neurologischen Ausfallerscheinungen, die eine Art vorübergehenden Schlaganfall darstellen. Krankenhauseinweisungen wegen unstabiler Angina oder der Einsatz von Bypässen um die Durchblutung von Arterien wiederherzustellen kamen bei den mit OPC behandelten Teilnehmern seltener vor (8).
OPC in der Krebsforschung
Die pflanzliche Stoffgruppe der Flavonoide, zu denen auch das OPC dazuzählt, wird in Beobachtungsstudien assoziiert mit einem geringeren Risiko für verschiedene Krebsarten (9). Dies ist jedoch nicht gleichzusetzen mit einer bewiesenen Wirksamkeit von OPC als krebsvorbeugendem Wirkstoff, oder dass Procyanidine allein ausreichend wären, um eine Risikominimierung zu erzielen. OPC wird durch die Ernährung mit anderen Stoffen, Ballaststoffen und Vitaminen zusammen in Obst und Gemüse konsumiert. Menschen, die sich gesund ernähren, haben auch häufig einen gesunden Lebensstil und sind seltener übergewichtig, all das kann sich auf das Krebsrisiko auswirken.
Humane Beobachtungsstudien
Klinische Studien mit oligomeren Procyanidinen, bei denen die Substanz kontrolliert verabreicht wird und die Teilnehmer unter medizinischer Beobachtung stehen, gibt es zum Thema Krebs nicht. Lediglich Beobachtungsstudien, welche einen Trend aufzeigen können.
Eine Analyse und Zusammenfassung von über 23 humanen Beobachtungsstudien sah zwar keinen Zusammenhang zwischen allen Flavonoiden und einem geringeren Risiko für Darmkrebs, dafür aber bei spezifischen Flavonoiden wie Proanthocyanidinen (OPC), nämlich ein um -30% geringeres Darmkrebsrisiko, wenn diese Substanzen häufig durch die Ernährung aufgenommen wurden. Diese doch deutliche Risikominimierung gerade bei Darmkrebs könnte damit zusammenhängen, dass im Darm ein Großteil des Wirkstoffs noch unverarbeitet vorliegt. Procyanidine haben sonst eine sehr schlechte Bioverfügbarkeit, so dass nach der Einnahme nur ein sehr geringer Anteil wirksam im Blutplasma landet (Siehe Abschnitt Absorption und Bioverfügbarkeit).
Eine Studie fand jedoch keinen Zusammenhang zwischen der Procyanidaufnahme und der Häufigkeit von wiederkehrenden Darmpolypen, den Vorstufen von Darmkrebs (10). Auch beim Magenkrebs stellten die Forscher keine Assoziation fest, wenn die Einnahme von Ballaststoffen aus der Rechnung genommen wurde, denn Ballaststoffe aus der Nahrung werden fast immer zusammen mit den Procyanidinen aufgenommen (11). Wissenschaftler fanden nach der Auswertung von 12 Studien mit insgesamt 9500 Brustkrebsfällen und der Beobachtung von 180.000 Frauen keinen Zusammenhang zwischen Procyanidinen und einem gesenkten Brustkrebsrisiko. Die Einnahme von Flavonen und Flavonolen, zwei Unterklassen der pflanzlichen Wirkstoffe, dagegen war durchaus mit einem geringeren Brustkrebsaufkommen verbunden (12).
In einer Beobachtungsstudie wurden über 43.000 Männer aus den USA zu ihren Ernährungsgewohnheiten befragt und 8 Jahre lang beobachtet. Eine erhöhte Aufnahme von Procyanidinen steht demnach in Verbindung mit einer geringeren Häufigkeit von hochgradigem Prostatakrebs, während sie keine Auswirkung auf den fortgeschrittenen Prostatakrebs hatte (13).
Laborstudien
OPC wurde in mehreren Tiermodellen als Vorbeugung oder Behandlung von verschiedenen Krebserkrankungen getestet. Diese Ergebnisse sind nicht auf den Menschen übertragbar. Sie sind als Trend zu betrachten, der weiterer Forschung bedarf.
- Brustkrebs: OPC aus Traubenkernen verursachte in Zellkulturen von metastatischen Brustkrebszellen einen vermehrten Zelltod und reduzierte die Vermehrung der Zellen. Die Konzentration der zelltodauslösenden Bax Proteine stieg an, während die Bcl-2 Proteine, die dem Zelltod entgegenwirken durch die Behandlung reduziert wurden. Ähnlich verhielt es sich bei metastatischem Brustkrebs in Mäusen, die OPC in ihrer Nahrung bekamen. Die behandelten Mäusen überlebten länger und die Metastasierung der Krebszellen wurde gemindert (14).
- Hautkrebs: Die energiereiche UV-B Strahlung führt zu Schäden an der erbguttragenden DNA und fördert die Entstehung von verschiedenen Hautkrebsarten. Haarlose Mäuse, die mit UV-B bestrahlt wurden, jedoch gleichzeitig mit OPC in der Nahrung behandelt wurden, entwickelten seltener Hautkrebs (-30%)und wenn dann bildeten sich weniger Tumore (-60%) durch die Bestrahlung und diese wiesen eine geringere Größe (-63%) auf als bei unbehandelten Tieren. Die Autoren der Studie vermuten, dass OPC sowohl die durch UV-B ausgelöste Initiierung der Krebsbildung, als auch das Voranschreiten der Erkrankung zu einem bösartigeren Stadium verringerte. UV-B Strahlung führt zur sogenannten Lipidperoxidation, bei der Fettsäuren innerhalb der Zellen zu toxischen und erbgutschädigenden Substanzen umgewandelt werden. OPC reduzierte die UV-B ausgelöste Lipidperoxidation deutlich im Tiermodell (15). Proanthocyanidine aus dem Traubenkernextrakt verhinderten in einer Studie an Mäusen die durch UV-B Strahlung verursachte Immununterdrückung. UV-B Strahlung reduziert nämlich die Aktivität der T-Killerzellen (CD8+ T-Zellen), was durch die Gabe des Wirkstoffs verhindert wurde. Humane Studien existieren leider nicht.
- Prostatakrebs: Mäuse denen ein humanes Prostatakarzinom implantiert wurde, wurden in einer Studie mit oligomeren Procyanidinen behandelt. Die dabei verwendete tägliche Dosis entspricht einer humanen Dosis von 16 mg/kg Körpergewicht, also ungefähr 1200 mg OPC täglich bei einer durchschnittlich schweren Person. OPC hemmte das Tumorwachstum um bis zu 73% verglichen mit den unbehandelten Tieren und das Krebsvolumen betrug bis zu 47% weniger, während die Anzahl der absterbenden Prostatakrebszellen um das 3 bis 4-fache erhöht wurde. OPC reduzierte die Produktion des Proteins VEGF seitens der Krebszellen. VEGF regt die Bildung von Blutgefäßen an und ermöglicht somit eine Nährstoffversorgung des Tumors. OPC beeinträchtigte die Ausbildung von Blutgefäßen innerhalb der Tumore. Durch die OPC Behandlung produzierten die Tumorzellen mehr vom IGFBP-3, einem Protein, das den Wachstumsfaktor IGF-1 bindet und seine wachstumsanregende Wirkung hemmt. Hohe IGFBP-Werte bei einer Prostatakrebsdiagnose stehen für eine bessere Prognose und Krankheitsverlauf (16).
Oligomere Proanthocyanidine aus Traubenkernen wurden in weiteren Laborstudien in Tiermodellen untersucht, mitunter mit dem nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom (NSCLC) wo sie eine ähnliche Wirkungsweise entfalteten (17).
OPC interagierte in den Krebsstudien mit diversen Rezeptoren, Signalwegen und wachstumsanregenden Botenstoffen, die mit einer Krebsentwicklung im Zusammenhang stehen. Darunter mit dem PI3K/AKT-Signalweg, der für die Zellrobustheit, Zellteilung und Wachstum eine essentielle Rolle spielt. Mit dem EGF-Rezeptor, dessen übermäßige Aktivierung die Metastasierung von Krebszellen fördert und mit dem bereits erwähnten VEGF Protein, das die Bildung von Blutgefäßen anregt (9). OPC reduzierte damit die Metastasierung und die Geschwindigkeit des Krebswachstums. Oligomere Procyanidine linderten in mehreren Studien die Wirkung von krebserregenden Wirkstoffen, indem sie den Schaden am Erbgut minderten(9). Sie verstärkten zudem die Effektivität des Chemotherapeutikums 5-Fluoruracil an Krebszellen (18).
Trotz der vielversprechend klingenden Studien kann nicht von einer solchen Effizienz beim Menschen ausgegangen werden. OPC ist kein Krebsmedikament, noch taugt es zur Therapie, da es keine klinischen Studien gibt, die eine Wirksamkeit im Menschen belegen. OPC als Ergänzung zu einem gesunden Lebensstil könnte theoretisch einen Anteil zur Krebsvorbeugung liefern, wie signifikant und groß dieser ist, kann nur gemutmaßt werden. Webseiten oder Bücher, welche OPC als „Krebskiller“ bezeichnen sind leider nicht seriös, noch wissenschaftlich fundiert.
Fettstoffwechsel und Körperfett
Procyanidine wechselwirken mit Fettzellen und dem Fettstoffwechsel. In Laborversuchen löst OPC die Freisetzung von Fettsäuren (Lipolyse) aus Fettzellen aus (19). Die einzelnen Bausteine der oligomeren Procyanidine, die Catechine, lösen den Fettabbau jedoch nicht aus (19). Ein Abbau der Oligomere im Verdauungstrakt oder durch die Leber würde also deren Einfluss auf die Fettzellen wahrscheinlich abschalten.
OPC aktiviert die Proteinkinase A innerhalb der Fettzellen, ein Protein dessen Funktion auch durch fettfreisetzende Hormone wie Noradrenalin angeregt wird. Zudem unterdrückt OPC den PPAR-γ, einen Rezeptor der in Fettzellen die Fettspeicherung steuert (20). Eine starke PPAR-γ Aktivität steht bei Menschen in Verbindung mit erhöhtem Übergewicht, während mit einer Gewichtsabnahme die PPAR-γ Aktivität im Fettgewebe reduziert wird (21). OPC stört die Heranreifung von Fettzellen aus sogenannten Präadipozyten (Fettzellenvorläufer) (22).
Appetitzügelung
In Tiermodellen wirkte OPC appetitzügelnd und führte in mehreren Versuchen zur Gewichtsabnahme und Körperfettreduktion (15, 23).
Der einzige doppelblind, placebokontrollierte Versuch mit Menschen ging über 3 Tage, bei der die Probanden 300 mg Traubenkernextrakt täglich einnahmen, also immer 100 mg jeweils vor einer Mahlzeit. Nur bei Menschen mit einer grundsätzlich eher höheren Energieaufnahme rief das OPC eine sehr kleine Reduktion der Kalorienaufnahme von -4% oder ungefähr -20 Kcal hervor (24). Diese Wirkung ist von keiner Bedeutung für eine vernünftige Gewichtsreduktion.
Im Vergleich dazu: In einer Studie an Ratten, reduzierte eine sehr hohe Dosis Procyanidine die Energieaufnahme über 12 Stunden um -18%. OPC stimulierte bei den Tieren die Freisetzung des appetithemmenden Darmhormons GLP-1 (25). Die eingesetzte Dosis käme beim Menschen nicht in Frage, da sie umgerechnet 5400 mg betragen würde!
Procyanidine in der Diabetesforschung
Fast die gesamte Forschung mit der Auswirkung von Procyanidinen auf den Blutzucker und Diabetes wurde in Tiermodellen durchgeführt, so dass eine signifikante Wirkung beim Menschen nicht belegt ist.
Procyanidine beeinflussen mehrere Aspekte, die mit der Blutzuckerregulation und Diabetes im Zusammenhang stehen.
- Antihyperglykämische Eigenschaften: OPC scheint eine insulinähnliche Wirkung zu entfalten, da es bei hoher Dosis die Aufnahme und Verbrauch von Glucose in Muskel- und Leberzellen bei diabetischen Mäusen verbesserte (26). Bei Diabetes 2 Patienten reduzierte in einer Studie der procyanidinreiche Extrakt aus der Pinienrinde (Pycnogenol®) bei einer Dosis von 200 mg den Blutzucker im nüchternen Zustand und nach einer Mahlzeit (von 12 mmol/L auf 10 mmol/L) (27).
- Procyanidine wirken auf insulinsensitives Gewebe: OPC scheint den Stoffwechselhauptschalter AMPK zu aktivieren und damit die Anzahl der Glucosetransporter GLUT-4 innerhalb der Zellen zu steigern (28). GLUT-4 schleust Glucose vom Blutstrom in die Zellen hinein. In Laborstudien reduzierten oligomere Procyanidine die Produktion von Fett und Zucker in der Leber was wiederum blutzuckersenkend wirkte (26, 29).
- OPC beeinflusst Entzündungswerte im Fettgewebe: Bei Übergewicht und Fettleibigkeit steigt die Konzentration der entzündungsfördernden Botenstoffe und Enzyme (NF-κB, COX2, CRP, IL-6, und TNF-α) im Fettgewebe an, dies ist mit einer schlechteren Insulinsensitivität assoziiert. Die Gabe von Procyanidinen in Laborexperimenten reduzierte diese Botenstoffe und regte die Produktion von Adiponektin an, einem Fettzellenbotenstoff, der die Insulinsensitivität erhöht (30, 31).
- Procyanidine interagieren mit den insulinproduzierenden ß-Zellen: Es ist derzeit noch unbekannt inwiefern Procyanidine die Insulinsekretion und den Insulinpegel beeinflussen. Sie hemmen in Laborversuchen das Enzym IDE, welches am Insulinabbau beteiligt ist und regten bei diabeteskranken Tieren, mit einer geschädigten Bauchspeicheldrüse die Insulinproduktion an und minimierten den Zelltod der ß-Zellen (32, 33). Bei ß-Zellen von gesunden Tieren wirkten sie eher gegenteilig und verringerten den Insulinausstoß (32).
- Oligomere Procyanidine regen die GLP-1 Produktion im Darm an. GLP-1 ist ein Botenstoff aus dem Darm, der die Vermehrung von ß-Zellen anregt und deren Absterben entgegenwirkt (34). In Tiermodellen stimulierte die Gabe eines oligomeren Procyanidins (Cinnamtannin A2) zusammen mit Glucose die Sekretion von GLP-1 (35).
Oligomere Procyanidine, also jene die nur aus einigen wenigen Catechin Molekülen zusammengesetzt sind (OPC), waren in einem Versuch mit diabetischen Ratten effektiver als polymere Procyanidine, die aus sehr vielen Catechinen zusammengesetzt sind (36). Ein hoher Procyanidingehalt steht also nicht gleichzeitig auch für einen hohen OPC Gehalt.
Einen ähnlichen Trend zeigte eine europäische Ernährungsstudie (EPIC) bei der die Teilnehmer, die dimere und trimere Anthocyanidine vermehrt zu sich nahmen, ein geringeres Aufkommen von Diabetes 2 aufwiesen, während polymere Anthocyanidine keine Auswirkung auf das Risiko hatten (37).
OPC als Antioxidant
Reaktive Sauerstoffspezies (ROS) und freie Radikale sind reaktionsfreudige Substanzen, welche innerhalb und außerhalb von Zellen mit Fettsäuren, Proteinen und der erbguttragenden DNA toxisch reagieren können und zum zellulären Schaden führen. Oxidativer Stress steht im Zusammenhang mit zahlreichern Erkrankungen, von Neurodegeneration bis Krebs.
OPC aus dem Traubenkernextrakt zeigt in vitro ein direktes antioxidatives Potential gegen Wasserstoffperoxid (H2O2), das gefährliche Hydroxylradikal (•OH) und Singulettsauerstoff. Die direkte Wirkung ist dabei mit dem Vitamin E Abkömmling Trolox vergleichbar, der in der Forschung als ein Standard für die Messung von einer antioxidativen Wirkung dient (38). OPC ist in Zellkulturversuchen ein stärkerer Antioxidant als Vitamin E, Vitamin C und ß-Carotin und beschützte die DNA besser vor Schäden als die genannten Substanzen (39). Die Behauptungen OPC sei 20 oder 30-mal effizienter als Vitamin C ist jedoch übertrieben.
Oligomere Procyanidine sind stärkere Antioxidantien als ihre Bausteine, die Catechine, so dass ein Abbau von OPC im Organismus den ursprünglichen antioxidative Effekt schwächt (40). OPC ist jedoch nicht, wie fälschlicherweise gerne behauptet wird, der stärkste Antioxidant, der in Nahrungsmitteln vorkommt, denn das Astaxanthin aus dem Krill Öl oder die körpereigene antioxidative Substanz Melatonin sind noch potenter in dieser Hinsicht.
Die antioxidative Wirkung von OPC ist wahrscheinlich am höchsten im Verdauungstrakt, denn bis zu diesem Stadium liegt OPC unverdaut und intakt vor, ohne Abbauprozesse zu durchlaufen. Erst bei der Passage durch den Darm und in die Blutbahn wird ein Großteil des OPC abgebaut. In Tiermodellen verringerte OPC, wenn es in einer sehr hohen Dosis vor einer Mahlzeit gegeben wurde, den Anstieg an freien Radikalen im Darm (38).
In Laborversuchen reduzierte OPC das Auftreten von Hautkrebs, indem es die Entstehung von freien Radikalen und Lipidperoxidation (toxische Abbauprodukte von Fettsäuren) durch die UV-B Strahlung minimierte (15).
Klinische Studien
Im Vergleich mit dem antioxidativen Wirkstoff aus den Weintrauben, dem Resveratrol, schnitten die oligomeren Procyanidine besser ab in einer klinischen Studie mit Diabetikern. OPC reduzierte den oxidativen Stress in den analysierten Blutproben besser als Resveratrol. Die Teilnehmer nahmen täglich 400 mg OPC oder die dazu molar äquivalente Dosis von 150 mg Resveratrol ein (41).
In einer klinischen Studie wurde die antioxidative Wirkung von OPC bei Menschen betrachtet. Eine Dosis von 300 mg OPC steigerte 60 Minuten nach der Einnahme die antioxidativen Kapazität im Blut der Teilnehmer um knapp 12%. Diese antioxidative Wirkung blieb über 3 Stunden nach der Einnahme bestehen um dann wieder auf den Ausgangswert zurückzukommen (42). Erhöhter oxidativer Stress kann im Blut zur Oxidierung des Cholesterinträgers LDL führen und eine Gefäßverkalkung begünstigen (43). Daher könnte die antioxidative Eigenschaft von OPC als diätetische Unterstützung zur Vermeidung von Herzkreislauferkrankungen beitragen.
In einer doppelblind, placebokontrollierten Studie mit Diabetikern nahmen die Teilnehmer 600 mg OPC täglich, 4 Wochen lang. Der Wert der antioxidativen und entgiftenden Substanz Glutathion (GSH) im Blut stieg um 30% an (44).
In einer kleinen Studie bekamen die 46 Teilnehmer OPC in Keksen verabreicht, was das Redoxpotential im Urin um -33% reduzierte gegenüber dem ursprünglichen Wert, wenn die Kekse kein OPC enthielten. Auch dies ist ein Hinweis auf eine antioxidative Wirkung des OPC (45).
Wundheilung
In einer placebokontrollierten, kleineren Studie bekamen die Teilnehmer nach einer Operation an der Haut entweder eine normale Wundcreme oder eine mit 2% OPC aus einem Traubenkernextrakt. Die Haut der mit OPC behandelten Teilnehmer regenerierte sich bereits nach 8 Tagen vollständig, die der Placebogruppe nach 14 Tagen. Die Forscher sahen eine höhere Zelldichte und eine stärkere Bildung von Bindegewebe im verletzten Hautbereich durch die OPC Anwendung (46).
Leider ist dies die einzige Studie mit Menschen und ist ungenügend um die Wirksamkeit zu belegen.
Eine weiterer Versuch wurde im Tiermodell durchgeführt, in dem eine OPC Creme die Wundheilung beschleunigte (47). In der Praxis sollte man von selbstgebastelten Wundcremes absehen, da die Reinheit des vorliegenden OPC nicht immer klinischen Ansprüchen genügt und zu Infektionen oder Reizungen führen könnte.
Bei geschwollenen Beinen
In einer kleineren Studie mit gesunden Frauen, untersuchten Wissenschaftler die Auswirkungen von OPC auf die Schwellung von Beinen durch längeres Sitzen, die aufgrund von Flüssigkeitsansammlung zustande kommt. Die Teilnehmerinnen nahmen entweder eine einmalige Dosis von 400 mg OPC in Form des kommerziellen Präparats Gravinol® Super ein oder über 14 Tage eine tägliche Dosis von 130 mg OPC. Während bei der Placebogruppe nach 2, 4 und 6 Stunden die Beine nach und nach durch das Sitzen anschwollen, passierte dies überhaupt nicht bei denjenigen, die 400 mg einmalig einnahmen und erst nach 4 Stunden bei den Frauen, die täglich 130 mg OPC nahmen. Die Forscher schlossen daraus, dass das OPC die Mikrozirkulation positiv beeinflussen könnte und einer Ödem Bildung teilweise entgegenwirken könnte (48).
Immunsystem und Allergie
Einige wenige Studien im Tiermodell liegen mit Proanthocyanidinen aus dem Traubenkernextrakt und asthmatischen Erkrankungen vor. In zwei solchen Studien reduzierte die Gabe von OPC an Mäuse mit einem akuten Asthma die Anzahl der proentzündlichen Immunzellen (vor allem die Anzahl der Eosinophilen) in der Lunge, als auch die Konzentration von Botenstoffen wie Interleukin-4 und IL-13, die sehr eng in Verbindung mit allergischen Reaktionen und Asthma stehen. Die Proanthocyanidine minderten bei den Tieren die krankhafte Umstrukturierung der Atemwege, die übermäßige Schleimproduktion und die Menge des mit einer allergischen Reaktionen verbundenen Antikörpertyps Immunglobulin E (IgE) (49, 50). Asthmatypische Strukturveränderungen wie das Schrumpfen von Lungenbläschen, oder die Verdickung der Lungenbläschenwände wurden durch die Gabe von Traubenkernextrakt in einer Studie mit Mäusen gemindert (51). Untersuchungen mit Menschen fehlen, so dass von keiner Wirksamkeit ausgegangen werden kann.
Menopause
Frauen in der Menopause probieren neben der herkömmlichen Hormonersatztherapie (HRT) auch zahlreiche natürliche Substanzen wie Maca aus, um Symptomen der Wechseljahre entgegenzuwirken. In einem klinischen, doppelblind, placebokontrollierten Versuch nahmen Frauen vor, in oder nach der Menopause 100 mg/Tag oder 200 mg/Tag oligomere Proanthocyanidine 8 Wochen lang ein. Die Anwendung reduzierte das Vorkommen von Hitzewallungen und Angstzuständen (innerer Unruhe), führte jedoch nicht zur Besserung der depressiven Verstimmung. Der systolische und diastolische Blutdruck fiel durchschnittlich um -5 mmHg, während ein leichter Zuwachs an Muskelmasse stattfand (52). Die Ergebnisse dieser Studie decken sich mit jenen, die mit dem Extrakt aus der Rinde der französischen Meereskiefer (Pycnogenol) durchgeführt wurden. Pycnogenol enthält neben anderen Wirkstoffen auch OPC und wirkt auch lindernd bei Wechseljahrbeschwerden (53).
OPC und der Circadiane Rhythmus
Der biologische 24-h Rhythmus (Circadianer Rhythmus) der den Stoffwechsel, Hormone und den Schlaf steuert wird einerseits durch Licht (zentrale innere Uhr) und andererseits durch Ernährung (periphere innere Uhr in der Leber, Fettzellen, Darm etc.) beeinflusst.
Der Traubenkernextrakt und die darin enthaltenen Proanthocyanidine in Form von OPC besitzen anscheinend auch die Fähigkeit die innere Uhr zu takten, zumindest konnte dies im Tiermodel nachgewiesen werden. Diese Eigenschaft ist auch anderen Substanzen, wie dem Rotwein Wirkstoff Resveratrol eigen.
In einer Studie gaben die Forscher ein OPC haltiges Extrakt an fettleibige Ratten, die einen gestörten Circadianen Rhythmus bedingt durch das erhöhte Körperfett aufwiesen. OPC beeinflusste positiv die zeitabhängigen, zuvor durch das Übergewicht deregulierten Gene (Clock, Bmal1) in der Leber und im Darm, jedoch weniger in den Fettzellen der übergewichtigen Tiere. Das Clock-Gen ist so wichtig für den Stoffwechsel, dass Mäuse mit einem defekten Clock-Gen einen hohen Cholesterinspiegel mit Gefäßverkalkung entwickeln und vermehrt Fettsäuren absorbieren (54, 55).
In einer anderen Studie mit Ratten regte die Gabe von Proanthocyanidinen während der Tageszeit die Freisetzung des Hormons und Antioxidants Melatonin an, welches maßgeblich an der Regulation der inneren Uhr beteiligt ist (56).
Nebenwirkungen
Eine tägliche Dosis von ungefähr 800 mg (15 mg pro kg Körpergewicht) OPC aus dem Traubenkernextrakt braucht und sollte nicht überschritten werden, denn diese wurde in Tiermodellen als die Dosis festgestellt bei der keine Nebenwirkungen auftraten (57).
OPC führt zu keiner Wechselwirkung mit den Medikamenten Tamoxifen oder Dextromethorphan (58).
Bioverfügbarkeit des OPC
Polyphenolische Wirkstoffe aus der Natur, zu denen auch OPC gehört, haben in der Regel eine schlechte Bioverfügbarkeit. Sie werden nach der oralen Einnahme im Verdauungstrakt oder durch die Leber verstoffwechselt und teilweise oder vollständig deaktiviert.
Geht man davon aus, dass die verschiedenen oligomeren Proanthocyanidine auch im Blutplasma intakt vorliegen müssen und nicht zu den einzelnen Catechinmolekülen zersetzt oder anderweitig verstoffwechselt werden dürfen um eine Wirkung zu entfalten, so ist die vorliegende Datenlage kontrovers.
Mehrere humane und tierische Studien deuten darauf hin, dass OPC nicht intakt absorbiert wird (59). Die meisten dieser oligomeren Moleküle erreichen zwar den Dickdarm unverändert, werden aber dort von der mikrobiologischen Flora zu diversen Phenolsäuren abgebaut, vom Körper aufgenommen und im Urin ausgeschieden (60). Andere Studien konnten wiederum geringe Mengen von intakten oligomeren Proanthocyanidinen im Blutplasma oder Geweben wie Fettzellen, Leber und Gehirn nachweisen (61, 62). Ähnliche Ergebnisse lieferten Studien mit Menschen, die OPC aus dem Traubenkernextrakt oder Kakaobohnenpulver zu sich nahmen. Eine Dosis von 2 g Traubenkernextrakt erzielte im Blutplasma einen Anstieg des Proanthocyanidins B1 in einer Konzentration von 10,6 nmol/L oder fast 6 µg/L zwei Stunden nach der Einnahme (63).
Zum Vergleich: In Studien an Zellkulturen wurden OPC Konzentrationen ab 5 µg/ml und mehr eingesetzt. Also in einer 1000-mal höheren Konzentration, als sie im Blut durch die Einnahme von 2 g Traubenkernextrakt erzielt werden kann.
Produkt-Qualitätsmerkmale
Viele Hersteller werben mit dem Versprechen 95% OPC mit einem hohen ORAC-Wert zu verkaufen. Der ORAC-Wert stellt ein Maß für die antioxidative Kapazität einer Substanz dar. Die 95% beziehen sich jedoch häufig auf den Gesamtgehalt der im Traubenkernextrakt vorkommenden Polyphenole oder Flavonoide, zu denen auch OPC als eine Unterklasse der Flavonoide zählt. Die Tests ignorieren häufig auch, dass OPC für oligomere Procyanidine steht, also für Moleküle, die aus 2, 3 oder 4 Catechinmolekülen zusammengesetzt sind. Bei der Bestimmung der Qualitätsmerkmale werden also absichtlich oder aus Unwissen auch die einzeln vorliegenden Catechine, die kein OPC sind, oder sehr lange Catechinketten (Polymere), die auch kein OPC sind als Oligomere ausgegeben um eine höhere Qualität beim Kauf von OPC vorzutäuschen.
In der Praxis ist es für den Käufer jedoch schwer die tatsächliche Qualität eines OPC Produkts nachzuvollziehen. Achten Sie zumindest darauf OPC von einem europäischen Hersteller zu beziehen.
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